Pater Pio von Pietrelcina und die Gebetsnester

Der Wunsch, den Pater Pio hatte, Gebetsnester für Kinder zu gründen, kommt aus dem Herzen Jesu: «Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes» (Lk 18,16).

Im Jahr 1975, während einer Mission in einer Schule auf Ischia, erzählte uns eine Lehrerin über ihre erste Begegnung mit Pater Pio in San Giovanni Rotondo, als sie noch ein kleines Mädchen war, und sich ihre Mutter mit ihr dorthin begab. Pater Pio strich ihr über den Kopf, lächelte und sagte: „Die Kinder… Die Kinder werden die Welt retten!“ Eine Aussage, die er wiederholt bei ähnlichen Gelegenheiten machte.

Es ist dasselbe Konzept, nachdem sich die Gottesmutter in Fatima ausdrückte, als sie die drei Kinder bat, sich Gott aufzuopfern und den Rosenkranz zu beten, um den Frieden für die Welt zu erlangen. Die Spiritualität Pater Pio’s geht völlig mit der von Fatima konform: die Hingabe des eigenen Lebens, die Eucharistie und das Rosenkranzgebet. Es war daher verständlich, dass er seine engsten Mitarbeiter bat, neben den Gebetsgruppen der Erwachsenen auch „Nester des Gebets“ für die Kinder zu bilden.

 

 

In den ersten Ausgaben des Journals „La Casa Sollievo della Sofferenza“ („Haus zur Linderung der Schmerzen“; Anm. d. Übers.), finden sich zahlreiche Spuren von diesen Versuchen in den verschiedensten Teilen Italiens. Die Initiative, die vor allem von Dr. Guglielmo Sanguinetti  dazu aufgegriffen wurde, erlöschte dann bald mit seinem Ableben (1954).

In den 60iger Jahren begann der Diener Gottes Padre Pio Dellepiane der Frati Minimi (Orden des Hl. Franz von Paola), der mit Pater Pio von Pietrelcina seelenverwandt war, zusammen mit der Marquise Degli Oddi, in der Kirche der Kapuziner mit den Kindern von Giovanni Rotondo Gebetsgruppen zu bilden, jedoch konnte er dies aufgrund seines prekären Gesundheitszustandes und seiner vielen Verpflichtungen nicht auf lange Zeit übernehmen.

Im Jahre 1972 bat er daher Padre Andrea D’Ascanio ofm cap, dieses Projekt zu realisieren. „Es eilt…“, sagte er mit einem Ausdruck großen Kummers, „es ist schon fast zu spät…“. Dieser nahm die Aufforderung seiner beiden Seelenführer an, und es entstanden die ersten Gebetsnester der Armata Bianca, die inzwischen über die ganze Welt verteilt sind.